Was verändert unser Denken und Handeln

Selbstbewusstheit und Bedeutsamkeit sind unerlässliche Voraussetzungen, um die eigene Weltsicht zu erweitern bzw. Gedanken, innere Haltungen und äußere Handlungen nachhaltig zu verändern.

  1. Selbstbewusstheit
    Erst wenn uns die eigene Art zu denken und zu handeln wirklich bewusst ist, können wir auch das dahinter stehende Muster erkennen. Dann wird das heutige Erleben vor dem damaligen biografischen Hintergrund nachvollziehbar und der Unterschied zwischen beiden Situationen sichtbar. Durch Selbstbewusstheit wird der unbewusste Regelkreis der automatisierten alten Reaktionsweisen gehemmt und neue Handlungsweisen können bewusst eingesetzt werden. Die alten Muster sind dann nicht weg; ihr Einfluss auf unser gegenwärtiges Denken und Handeln nimmt jedoch in dem Maße ab, wie wir neue Denk- und Handlungsweisen einüben und bewusst anwenden.

  2. Bedeutsamkeit
    Das, was wir verändern wollen, muss uns ein echtes Anliegen sein. Es reicht nicht aus, dass Freunde, Familie, Partner uns sagen, wir müssten uns verändern, sondern die gewünschte Veränderung muss für uns selbst bedeutsam sein. Denn immer wenn etwas für uns bedeutsam ist, uns innerlich bewegt oder aufwühlt, werden die emotionalen Zentren in unserem Gehirn stark angeregt und bewirken die Ausschüttung neuroplastischer Botenstoffe. Diese Botenstoffe bewirken, dass neue Verknüpfungen entstehen bzw. bereits vorhandene Verknüpfungen weiter ausgebaut und stabilisiert werden.

 

Die gute Nachricht der Neurobiologen lautet: Unser Gehirn ist nicht statisch, sondern ein Leben lang veränderbar und anpassungsfähig. Unter den zuvor genannten Voraussetzungen können sogar tief verwurzelte Denkstrukturen und Haltungen bis ins hohe Alter hinein verändert werden.